Besuch im Schloss Nymphenburg

von Felix Teske (Kommentare: 0)

Schloss Nümphenburg in München
© Fotolia Gary

Über die lange Allee auf dem Weg zum Schloss Nymphenburg begibt man sich immer weiter zurück in die Zeit der bayerischen Monarchie. Zwischen den beiden Auffahrten liegt der Nymphenburger Kanal. Im Sommer schwimmen darauf Schwäne, im Winter tummeln sich dort auf Schlittschuhen die verschiedenen Eissportler. Jährlich begeben sich über 300.000 Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit. Der verwunschene Schlosspark und das prunkvolle Lustschlösschen führen sie hierher. Im Schloss kann man sich einen Eindruck vom Prunk der höfischen Lebensweise verschaffen. Am Ausbau waren die gefragtesten Bildhauer, Stuckateure und Maler ihrer Zeit am Werk.

Das vor den Toren Münchens stehende Schloss wurde 1664 vom Fürsten Ferdinand Maria in Auftrag gegeben. Er schenkte es seiner Frau Adelheid von Sovoyen, als diese ihm den langersehnten Thronfolger Max Emanuel gebar. Entworfen wurde das Schloss zunächst als Barrockschloss und später im Stil des Rokoko und Klassizismus umgebaut. Besonders Max Emanuel beauftragte umfangreiche Umbauarbeiten. Das harmonische Gesamtbild mit Rondellbebauung, den Auffahrtsalleen, dem Kanal und der Brunnenanlage entstand durch seinen Nachfolger Kurfürst Karl Albrecht.

Im Schloss selbst befinden sich auch mehrere Museen. Im Naturkundemuseum wird die Geschichte und Vielfalt der Erde und des Lebens anschaulich dargestellt. Besonders für Kinder wird der Besuch zum Erlebnis. Dort sind Mitmach-Exponate, Dioramen, Schautafeln und ausgestopfte Tiere ausgestellt.

Im Marstallmuseum gibt es Prunkschlitten, Pferdewägen und Sattelzeug zu sehen, die aus der Zeit der bayerischen Kurfürsten und Könige stammen. Das Porzellanmuseum zeigt die zweihundertjährige Geschichte der weltweit geschätzten Porzellanmanufaktur von Nymphenburg. Hier sind über 1000 Exponate ausgestellt. Herzstück der Sammlung sind die Figuren der Commedia dell’arte von Franz Anton Bustelli und die Arbeiten von Dominik Auliczek aus dem Jahr 1770. Im Erwin-von-Kreibig-Museum werden neben den Werken des Namensgebers auch regional bekannte Künstler ausgestellt.

Seit 1792 hat der Nymphenburger Schlosspark geöffnet und er darf vom ganzen Volk besucht werden. Hintergrund für diese Maßnahme war die Befürchtung des Kurfürsten Karl Theodor, dass die Zustände hierzulande ähnlich sein würden wie durch die Französische Revolution.

Der Park ist in einem symmetrischen französischen Stil gehalten und beginnt direkt unterhalb der prunkvollen Freitreppe. An diesem Ort fanden 1972 sogar die Olympia-Wettbewerbe im Dressurreiten statt. Ein Teil des Schlossparks ist ein englischer Landschaftspark. Durch die kleinen Bachläufe, verzweigten Wege, künstlichen Seen und vielen Figuren sowie Statuen wirkt der Park wie ein verwunschener Märchenwald. 

Neben der Schlossburg gibt es auch noch Parkburgen. Sie werden als kleine Lustschlösschen bezeichnet und laden zum Verweilen ein. Will man den ganzen Park betrachten, dann sollte man sich schon den ganzen Tag Zeit nehmen. Hinzu kommen dann noch die Museen im Schloss. Da bietet es sich an, die Gegend über mehrere Tage hinweg zu erkunden und sich im gemütlichen Hotel Moosbichl einzuquartieren.

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